Seit mehr als zehn Jahren lebt die heute 32-jährige Vanessa Clément in Paris, wo sie in den Bereichen Film und Werbung arbeitet. Sie wirkte an verschiedenen Kurz-, mittellangen und Spielfilmen mit (wovon einer 2003 den «Prix Junior du Meilleur Scénario» erhielt), begann zu schreiben und drehte schliesslich mit À trois ihren ersten Kurzfilm. In ihrem Werk setzt sie sich seit längerem mit Themen wie Weiblichkeit und Familie im Kino auseinander und arbeitet zurzeit an einem neuen Kurzfilm für die Reihe «Woman Project». Neben ihrer Tätigkeit als Produktionskoordinatorin arbeitet sie an mehren Drehbüchern für Kinofilme.
Die Gäste der «Section découverte»
- Vanessa Clément
- Sébastien Defrance
Sébastien Defrance stammt aus Belgien. Er reiste mehrere Jahre lang um die Welt, bevor er sich in Brüssel niederliess. Der ausgebildete Ingenieur und vielseitige Musiker arbeitete an verschiedenen Vorstellungen mit, bei denen Theater, Gesang und Tanz vereint wurden. Vom Wunsch beseelt, seine Kreativität durch das Medium Film zu entwickeln und auszudrücken, besuchte er zwischen 2010 und 2011 die Filmschule Atelier Alfred in Brüssel und drehte seinen ersten Kurzfilm Le grand nettoyage. Zurzeit arbeitet Sébastien Defrance an seinem zweiten Kurzfilm mit dem (Arbeits-)Titel Le choix, für den er mit vier weiteren Regisseuren aus derselben Filmschule zusammenarbeitet.
- Xavier Derigo
Xavier Derigo wurde 1974 in Genf geboren. Er studierte dort bis 1996 Politologie und besuchte dann die New School an der Universität New York, wo er sein Filmstudium vier Jahre später mit dem Master of Arts abschloss. Er arbeitete in Los Angeles bei Davis Entertainment (20th Century Fox Studios) und anschliessend in Paris für M6 Télévision. Bei diversen Dreharbeiten sammelte er Produktionserfahrungen. Xavier lebt und arbeitet derzeit in Genf.
- Laurent Fauchère
Ramon & Pedro (alias Antoine Tinguely und Laurent Fauchère) lernten sich an der Ecole romande des arts graphiques in Lausanne (heute ERACOM) kennen. Fasziniert von den damit verbundenen Möglichkeiten begannen sie, mit bewegter Grafik zu arbeiten und konnten 2006 ihren ersten Kurzfilm Brazil an etlichen Festivals zeigen. Sie arbeiteten auch für grosse Marken und kreierten Videoclips für Künstler wie Feist oder Death Cab for Cutie. Dank ihrer Grafikausbildung kennen sie sich mit den verschiedenen Abläufen der Postproduktion bestens aus.
- Gérald Frydman
Gérald Frydman wurde am 4. Oktober 1942 in Brüssel geboren. Er arbeitete zunächst als Szenarist für Comics wie «Sergent Laterreur», «Spirou», «Fluide glacial» und «Le Journal de Mickey», bevor er sich dem Animationsfilm zuwandte. Scarabus, sein erstes Werk, gewann etliche Preise. Frydman hat etwa zehn Trickfilme geschaffen, vier davon liefen in der Auswahl von Cannes (mit Agulanagewann er 1976 den Jurypreis, Le cheval de ferbrachte ihm 1984 die Golden Palme ein). Gleichzeitig gründete er das Atelier Alfred (das er noch immer leitet), in dem junge Talente in die Drehbuch- und Regiearbeit eingeführt werden und Spielfilme drehen und produzieren.
- Sarah Grappin
Sarah Grappin wurde 1978 in Paris geboren. Alain Corneau entdeckte ihr Talent 1994 und gab ihr die Hauptrolle in Le nouveau monde. Seitdem ist sie regelmässig in Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen. 2003 wurde sie für ihre Rolle im Film Je t’aime, je t’adore von Bruno Bontzolakis für den Prix Michel-Simon nominiert. In Robert Guédiguians Le Promeneur du Champ de Mars war sie 2005 in der Rolle der Judith zu sehen. In der Komödie Ah! La libido von Michèle Rosier spielte sie eine von vier Freundinnen, die beschliessen, sich einen Toy-Boy zu bestellen. Sie begleitet Vanessa Clément, die Regisseurin von À trois, nach Biel.
- Gerlando Infuso
Gerlando Infuso wurde 1986 geboren und studierte Animation an der Kunsthochschule La Cambre in Brüssel. Er entwickelte seine Werke mit der Zeit in eine eher dunkle und poetische Richtung. Sein erster Kurzfilm Margot, den er im dritten Studienjahr drehte, gewann beim internationalen Festival d’Animation in Annecy 2008 den Preis der Juniorjury. Im Jahr 2009 brachte ihm Milovan Circus 15 Preise ein (u.a. den Publikumspreis des Festivals Anima). Die französische Sängerin RoBERT bat ihn im Juni 2009, ihr neues Musikvideo für das Lied «Ange et Démon» zu drehen, das auch als Soundtrack in der Werbung des Parfüms Givenchy zu hören ist.
- Vincent Mariette
Vincent Mariette (*1980) schloss 2009 sein Studium im Fach Drehbuch an der Filmhochschule La Fémis ab. Dank seiner Bekanntschaft mit Amaury Ovise von Kazak Productions konnte er seinen ersten Kurzfilm Cavalier Seul produzieren (der Film wurde 2010 am Festival Premiers Plans d’Angers in der Kategorie «Panorama Fémis» gezeigt). Im selben Jahr drehte er einen Kurzfilm für die Collection Canal+, Le Meilleur ami de l’homme, in dem Jules-Édouard Moustic und Noémie Lvovsky spielen. Sein nächster Kurzfilm Double Mixte befindet sich gerade in der Postproduktion. Er wird, ebenso wie sein derzeit entstehender Spielfilm Chiens errants, von Kazak Productions produziert.
- Julien Puvillan
Julien Puvillan wurde 1987 in Lyon geboren. Er entdeckte die Welt der Kostüme und Mode an der Schule von Martinière Diderot. Zur Zeit studiert er Mode an der nationalen Kunsthochschule La Cambre in Belgien. Dort lernte er Gerlando Infuso kennen, für dessen Kurzfilm L’oeil du paon er die Kostüme entwarf.
- Slony Sow
Nach einer Tanz- und Musikausbildung schrieb und drehte Slony Sow seine ersten beiden Kurzfilme, die bereits in groben Zügen die Bildsprache und Erzählwelt skizzieren, die seine Werke heute noch auszeichnen. Während fünfzehn Jahren setzte er seine kreative Arbeit unermüdlich fort, mitunter gemeinsam mit Künstlern wie Jean Dujardin oder Jean-Claude Dreyfus. Derzeit arbeitet er in Frankreich und den USA, um seinen Spielfilm Éternalis mit der Schauspielerin Kathy Bates fertig zu stellen. Gleichzeitig beendete er gerade das Drehbuch des Spielfilms Monsieur Poupre, in dem Gérard Depardieu auftreten wird. Zwischen den beiden hat sich seit dem Dreh des Kurzfilms Grenouille d’hiver eine enge künstlerische Komplizenschaft entwickelt.
- Bernard Tanguy
Bernard Tanguy befasst in den Kurzfilmen, die er seit 2005 dreht, mit der Arbeitswelt. Zu seinen Werken zählen etwa A l’état d’e(m)bauche, Schéma directeur (mit dem er 2009 den «Grand prix» von Unifrance gewann) sowie sein letzter Kurzfilm, Je pourrais être votre grand-mère, der demnächst auf France 3 ausgestrahlt wird. Das von Bernard Tanguy gegründete Unternehmen Rézina Productions hat bislang etwa zehn Kurzfilme produziert und zwei Spielfilme koproduziert. Einer davon ist La vie au Ranch von Sophie Letourneur, der beim Festival Entrevues in Belfort den Publikumspreis und den Preis des Französischen Films gewann.
- Olivier Treiner
Olivier Treiner spielte nach seiner Ausbildung am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique unter der Leitung verschiedener Theaterregisseure. 2008 inszenierte er sein erstes Theaterstück «Outrage» am Théâtre de l’Aquarium. Im selben Jahr erhielt er für sein zweites Stück «Fission» das Stipendium Villa Medicis Hors les Murs. Olivier Treiner schrieb auch mehrere Drehbücher für Spielfilme, etwa für Tous ensemble, der von Rezo Films produziert wurde. Gleichzeitig schrieb und drehte er die beiden Kurzfilme Crassus mit Denis Podalydès (2007) und L’accordeur mit Grégoire Leprince-Ringuet.