
Regisseurin von Cherchez la femme
Sou Abadi wurde als Tochter eines Kommunisten und einer politisch rechts stehenden Mutter im Iran geboren. Einige Jahre nach der Islamischen Revolution flüchtete sie mit ihrer Familie nach Frankreich. Sou Abadi erhielt die französische Staatsbürgerschaft und liess sich zur Cutterin ausbilden. 2001 drehte sie im Iran während eines halben Jahres SOS à Téhéran. Bei diesem grossartigen Dokumentarfilm wandte sie den von Raymond Depardon und Frederick Wiseman geschätzten Ansatz des «Cinéma vérité» an und filmte auf iranischen Beratungsstellen, was die Menschen beschäftigt. Zurück in Frankreich war Sou Abadi erneut als Cutterin tätig. Sie arbeitet etwa an Tabous (2003), einem Dokumentarfilm der ebenfalls aus dem Iran stammenden Regisseurin Mitra Farahani über Liebe, Sexualität und die Tabus der islamischen Gesellschaft, sowie an L’escale (2013) des iranisch-schweizerischen Filmemachers Kaveh Bakhtiari (der Film lief im Rahmen der «Quinzaine des réalisateurs» in Cannes). Nachdem sich Sou Abadi fünf Jahre lang um die Finanzierung eines Dokumentarfilms über einen israelischen Ex-Spion bemüht hatte, verfasste sie das Drehbuch der Komödie Cherchez la femme, in das sie viel von sich selbst steckte.