Delphine Deloget, Regisseurin von Rien à perdre
Delphine Deloget, in Paimpol in der Bretagne geboren, studierte Geschichte und Dokumentarfilmregie. Sie lebt in Paris und arbeitet dort als Cutterin und Regisseurin. 2003 drehte sie ihren ersten Dokumentarfilm Qui se souvient de Minik, einen mittellangen Film über das Schicksal eines Inuit-Kindes, das vom Forscher Robert Peary in die USA verschleppt wurde. Es folgten mehrere bemerkenswerte und vielbeachtete, lange und mittellange Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen: No London Today erzählt vom Alltag junger Migranten in Calais; der Film wurde 2008 bei Visions du Réel prämiert. Voyage en barbarie, den sie mit Cécile Allegra drehte, handelt vom Leben geflüchteter Eritreer·innen in Ägypten; er erhielt 2015 den Albert-Londres-Preis. Mit Stéphane Correa drehte sie in China L'Homme qui cherchait son fils (2021) über die Nachforschungen eines Vaters, dessen Sohn entführt wurde. Währenddessen drehte Delphine Deloget auch zwei fiktionale Kurzfilme, beide im tragikomischen Genre: Le Père Noël et le cowboy (2012) über einen jungen Mann, der in einem Supermarkt den Weihnachtsmann spielt, und Tigre (2018) über das Leid zweier 20-jähriger Mädchen, die vis-à-vis voneinander in einem abgelegenen Dorf leben. Am FFFH präsentiert die Regisseurin mit dem Schauspieler Félix Lefebvre ihren ersten Langspielfilm Rien à perdre, der in Cannes mit Standing Ovations gefeiert wurde.